Tag der Kinderhospizarbeit 2022
Table of Contents
Toggle Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am 10. Februar 2022 ist
Tag der Kinderhospizarbeit
Dieser Tag ist ein Aktionstag und verfolgt als oberstes Ziel, die Inhalte der Kinder– und Jugendhospizarbeit sowie deren Angebote bekannter zu machen.
Wie in nahezu jedem sozialen Bereich gilt es Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen und ebenso finanzielle Unterstützerinnen und Unterstützer zu finden.
Ganz besonders das Thema „Tod und Sterben von jungen Menschen“ zu enttabuisieren, ist ein Dauerziel seit vielen Jahren.
Wenn man sich dann wirklich mal mit dem Thema: Sterben auseinandersetzt, dann geht es meist um die Wünsche, die man hat, wenn es dann einmal so weit sein sollte.
Grundsätzlich ist es natürlich ein absolutes Tabuthema, obwohl eigentlich jedem Mensch bewusst ist, dass man geboren ist, um irgendwann zu sterben! Das ist der Lauf des Lebens.
Das Schicksal will es manchmal, dass nicht nur alte und hochbetagte Menschen sterben, sondern auch Kinder.
Und mal ganz ehrlich, unter uns gefragt:
Was kann schlimmer sein,
als, wenn ein Kind verstirbt?
Auch das wurde im Jahre 2006 thematisiert und der Kinderhospiz Tag ins Leben gerufen!
Dieser Aktionstag hat folgende Ziele:
- Die Inhalte der Kinderhospizarbeit und ihre Angebote bekannter machen
- Menschen für ehrenamtliches Engagement gewinnen
- Ideelle und finanzielle Unterstützer finden
- Das Thema „Tod und Sterben von Kindern“ enttabuisieren
Mir persönlich ist es wichtig, verständlich zu machen, was ein Hospiz eigentlich ist!
Ganz grundsätzlich ist es eine Einrichtung der Sterbegleitung.
Modernen Hospize gehen auf eine Dame namens Cicely Saunders zurück, die 2005 verstorben ist. Die Britin war Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin. Sie war eine Persönlichkeit, der ich jederzeit meinen vollsten Respekt zollen würde, denn sie ist die Begründerin sowohl der modernen Hospizbewegung, als auch der Palliative Care.
Darüber hinaus gilt sie als
Pionierin der Palliativmedizin.
Das erklärte Ziel der Hospizbewegung ist es, die Situation sowohl von Sterbenden, aber auch ihren Angehörigen zu verbessern und zugleich den Tod ins Leben zu integrieren.
Hospize verfügen meist nur über wenige Betten. Es sind mehrheitlich nur sechs und maximal sechzehn. Organisiert und strukturiert sind sie ähnlich einem Pflegeheim. Träger dieser Einrichtungen der Sterbebegleitung sind in der Regel gemeinnützige Vereine. Aber auch die Kirchen, gemeinnützige Organisationen und Stiftungen betreiben Hospize.
Hospize sehen ihre Aufgabe vorrangig darin, das Sterben wieder in das Leben zu integrieren.
Als Zeichen der Verbundenheit gelten die grünen Bänder der Solidarität, welche man zum Beispiel an Fenstern, Autoantennen oder Bäumen befestigen kann. Dieses gemeinsame Band soll die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verbinden.
Das grüne Band ist auch das Symbol für den
Tag der Kinderhospizarbeit!
Es soll die Hoffnung ausdrücken, dass sich immer mehr Menschen auch mit den erkrankten Kindern und deren Familien verbünden und engagieren.
Den Kranken, wie auch den Angehörigen soll in einem Hospiz ein Stück weit Normalität vermittelt werden, was in einem Krankenhaus und auch zu Hause zum Beispiel durch die Überforderung der pflegenden Angehörigen oft nicht mehr gegeben sein kann.
Trauer
bewältigen, überwinden, beenden
Das sind Lebenssituationen, vor denen all die Betroffenen stehen, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen leben müssen.
Als ob der Mensch eine Trauer mal eben einfach „so“ zu den Akten legen könnte!
Ich finde, dass es doch gerade die Untröstlichkeit ist, die den Verlust eines geliebten Menschen so unsagbar und unbeschreiblich kostbar macht und das Verlorene in seiner Einzigartigkeit und Unwiederbringlichkeit wertschätzt!
Wie den Ansprüchen der Trauerverarbeitung individuell zu begegnen ist, welches innere Wissen trauernde Menschen vom Umgang mit Verlusten und fortdauernden (Ver)Bindungen haben und wie Freunde, Bekannte und die Begleiter auf diese Weisheit hören bzw. reagieren können, entscheidet jeweils der Einzelfall und es gibt absolut kein Patentrezept!
Umfragen zufolge haben 90 Prozent aller Menschen den innigen Wunsch zu Hause zu sterben!
Aber in der Realität sterben Schätzungen zufolge 40 Prozent der Menschen mehr oder minder „abgeschieden“ in einem Krankenhaus und weitere 20 Prozent in einer Altenpflegeeinrichtung!
Hospize
… wollen eine menschenwürdige Alternative sein, wenn eine Krankenhausbehandlung
nicht mehr gewünscht ist oder aus medizinischer Sicht nicht mehr erforderlich ist und eine Pflegeeinrichtung aufgrund unzureichender medizinischer und pflegerischer Versorgung bei schwersten Erkrankungen nicht mehr infrage kommt.
Ein Kinderhospiz bietet sowohl ambulante als auch stationäre Einrichtungen für unheilbar erkrankte Kinder, wo die Lebenserwartung stark verkürzt ist!
Häufig kommen durch die sehr intensive Pflege des betroffenen Kindes im Alltag die Erholungsphasen der Eltern und die Zuwendung an die Geschwister zu kurz.
Ich persönlich würde mir von Herzen gerne wünschen, dass jeder Mensch, wenn es notwendig ist und ausdrücklich gewünscht wird, eine grundlegende Gesundheitsversorgung erhält, welche auch die Hospiz- und Palliativ-Angebote mit einschließen sollte.
Uns allen wünsche ich ebenso von Herzen gerne stets ausreichend Kraft, um auch die unliebsamen Dinge in unserem Alltag meistern zu können.
Toi, toi, toi
Euer „alter“ Mann
Werner Michael Heus
Ein Kommentar
Pingback: