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Die Sankt Martins Legende

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Jährlich am 11. November feiern sowohl katholische als auch evangelische Christen den Gedenktag des heiligen Martin von Tours.

Den meisten von uns ist er besser bekannt als der heilige

Sankt Martin.

Aber was wird denn nun an diesem Tag gefeiert?

Um diese Frage zur Zufriedenheit aller zu beantworten, nachfolgend meine Version der:

Sankt Martins Legende

Martins größter Wunsch war, einmal ein Soldat des Kaisers zu werden.

Deshalb trat er schon früh in das Heer des Kaisers ein. Er war noch nicht einmal 18 Jahre alt. Martin war nicht nur mutig und tapfer, er hatte auch sehr viele Freunde.

Aber besonders stolz war er auf sein Pferd.

Für Martin gab es nichts Schöneres, als auf seinem Pferd durch die Straßen der Stadt zu reiten.

Sogar im Winter sattelte er sein Pferd und machte mit ihm einen Ausritt.  An einem Abend war es besonders kalt, auf den Straßen lag dicker Schnee. Trotzdem sattelte Martin sein Pferd und führte es aus dem Stall. Als er durch die Straßen ritt, begegnete ihm zunächst kein Mensch.

Nicht einmal ein Hund trieb sich noch draußen herum, allen war es viel zu kalt.

Die Menschen hockten in ihren Behausungen eng umschlungen rund um das wärmende Feuer herum, und die Tiere rückten im Stall ganz eng zusammen.

Martin trieb sein Pferd an, beim schnellen Ritt würde ihnen beiden warm werden.

Doch plötzlich zügelte Martin sein Pferd.

Da lag doch etwas im Schnee am Straßenrand.

War es ein Tier?
War es ein Mensch?

Vorsichtig ritt Martin näher, da hörte er ein leises Stöhnen.

Als er sich niederbeugte, erblickte er einen Mann, der vor Kälte nur so wimmerte.

Es war ein Bettler, der nur Lumpen trug,

Ich friere so!”

jammerte der Bettler.

Martin zögerte keinen Augenblick, griff nach seinem Schwert, nahm seinen Mantel von der Schulter, packte das Schwert und schnitt seinen eigenen Mantel in der Mitte durch.

Sankt Martin, Danksagung

“Den schenke ich Dir” sagte er und reichte dem Bettler den halben Mantel.

“Danke!” sagte der Bettler leise und wickelte sich in den Mantel ein.

Martin aber legte die andere Hälfte um, trieb sein Pferd an und ritt davon.

In der Nacht träumte er von Jesus, daraufhin verließ er das Heer des Kaisers.

Er wollte kein Soldat mehr sein, sondern viel lieber den Armen helfen.

Überall im Land erzählte man sich bald von dem Heiligen Martin.

Die Geschichte von dem armen Bettler hatte sich weit herumgesprochen, so war Martin ein bekannter Mann geworden.

Viele Menschen liebten und verehrten ihn, sie wollten Martin sogar zum Bischof machen.

Aber Martin wollte nicht Bischof werden, dafür war er viel zu bescheiden.
Er hatte Angst vor diesem Amt und meinte, er würde nie ein guter Bischof werden.

Als es dann sogar so weit kam, dass die Menschen kamen und ihn unbedingt zum Bischof machen wollten, versteckte er sich in einem Gänsestall. Hier werden sie mich bestimmt nicht suchen, dachte er.

Die Gänse in dem Gänsestall aber schnatterten so laut und waren so aufgeregt, dass Martin schließlich doch entdeckt wurde.

So wurde Martin Bischof und er wurde ein guter Bischof.

Als Bischof Martin von Tours ging er in die Überlieferungen ein. Aufgrund seiner selbstlosen Wohltaten erlangte er bereits zu Lebzeiten Berühmtheit. Trotz seines Titels und damit verbundenen Vorteilen lebte Martin weiterhin streng enthaltsam. Von der Bevölkerung wurde er verehrt und geachtet.

Während seiner Zeit als Bischof unternahm Martin mehrere Missionsreisen. Besondere Erwähnung in der Geschichte fand, dass er das Kloster Marmoutiers stiftete. Darüber hinaus werden ihm mehrere Wunderheilungen und Wundertaten zugeschrieben.

Am 8. November 397 starb Martin von Tours auf einer seiner Reisen in Candes. Sein Leichnam wurde auf der Loire nach Tours transportiert und am 11. November unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Nicht nur aufgrund dieser Legende, sondern auch wegen des Brauchtums rund um seinen Namen ist Sankt Martin heutzutage einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen.

Sankt Martins Umzug

Ganz besonders natürlich bei den Kindern, die jedes Jahr am 11. November mit bunten Laternen durch die dunklen Straßen ziehen und dabei lautstark Martinslieder singen.

Oft werden sie dabei von einem Reiter mit römischem Helm und Purpurmantel begleitet, der an die berühmte Mantelteilung des Heiligen erinnert.

Martinswecken

 

Bekannt sind in einigen Gegenden auch die Martinswecken als Gebäck und in einigen Regionen die Martinsfeuer.

 

 

Im Jahr drei seit Corona wird es vielerorts Martinsumzüge geben. Im Vorfeld werden Laternen mit viel Liebe selbst gebastelt und die möchten natürlich auch verwendet werden!

Persönlich finde ich es gut, wenn Bräuche und Traditionen bewahrt werden und wünsche allen an diesem Tag viel Freude, wie auch immer jeder sich den Tag gestaltet.

Uns allen wünsche ich von Herzen gerne, dass wir in absehbarer Zeit zu einem erträglichen Alltag ohne Angst und Schrecken zurückkehren können. Passt auf Euch auf und bleibt gesund

Euer „alter“ Mann

Werner Michael Heus

 

 

6 Kommentare

  • hella

    lieber werner, herzlichen dank für deine tolle mail hat mit großartig gefallen. ich freue mich schon morgen
    auf die kinder vom kindergarten neben meinem haus, machen jedes jahr ihren umzug, da sind die kinder
    mit eifer dabei und die eltern natürlich auch.
    natürlich freue ich mich auch auf karneval, da habe ich einen vogel und bin immer dabei, schon morgen
    früh auf wdr muss ich mir ansehen. bis nach köln habe ich es nicht geschafft, aber auf dem sofa macht es
    großen spaß.
    wünsche dir einen schönen tag liebe grüße hella

    • Werner Heus

      Guten Abend, liebe Hella.
      Die Umzüge am 11.11. zu Ehren von Sankt Martin waren immer einer der Höhepunkte eines jeden Jahres. Ebenso verhält es sich rund um den Rosenmontag mit den Umzügen. Zum Karneval braucht es keinen „Vogel“, sondern lediglich ein sonniges Gemüt bzw. eine Prise Humor. Ich wünsche Dir viel Freude am 11.11. Pass bitte auf Dich auf und bleib gesund

  • Husky

    Guten Abend mein lieber Freund und Kupferstecher.
    Wir waren bereits heute Abend mit den Enkelkindern bei einem Umzug. Es ist nicht mehr so wie früher zu unserer Zeit, aber immerhin. Morgen früh fahren wir nach Kölle zum Alten Markt. Nicht traurig sein, wir schicken dir privat Fotos, versprochen. Bleib gesund und so.

  • Marlene

    Hallo lieber alter Mann,
    eine ganz tolle Version der Geschichte und wieder mal sehr schön von dir erzählt. Manchmal wünschte man sich, dass die Menschen nicht immer nur an sich selber denken, sondern sich mal ein kleines bisschen etwas von Sankt Martin abschneiden würden. Dann würde es gleich um Längen besser um unsere Welt bestellt sein. Danke für Deine immer wundervollen Beiträge. Halt die Ohren steif, pass auf Dich auf und bleib gesund.

  • Feuerherzchen

    Hallo lieber alter Mann,
    ich bin vor einiger Zeit auf diese Webseite gestoßen und lese immer wieder begeistert. Das hier ist eine besonders wunderschöne Geschichte. Du hast alles wundervoll beschrieben.
    Habe es mittlerweile bereits mehrmals mit großem Interesse gelesen. Ich kannte natürlich vorher Sankt Martin, habe mir jedoch nie wirklich Gedanken über den Sinn gemacht. Den Sankt Martinstag habe ich bisher immer nur mit Gänsebraten und Laternenumzug in Verbindung gebracht. Danke für deine schöne Schilderung, bleib auch gesund so weit es geht. Liebe Grüße

  • Hannelore

    Guten Abend lieber Werner,
    ich durfte heute auch einen Umzug mit erleben, genau hier, wo ich wohne.
    Heute waren besonders viele Kinder und Erwachsene, es war voriges
    Jahr nicht so viele. Die Polizei musste sogar die Straßen absperren.
    Ich sehe so etwas gerne und freue mich.
    Schönen Abend wünsche ich Dir und bleib gesund.

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