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Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen 2018

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute, am Freitag, dem 15. Juni 2018, ist der: 

Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen 2018 

Dieser Welttag, den es seit dem Jahr 2006 gibt, soll das Bewusstsein für bestehende Probleme schärfen, für einen sensiblen Umgang mit kritischen Situationen werben und auf vorhandene Präventions- und Unterstützungsangebote hinweisen. 

Um den Schutz Älterer international zu verbessern und ihre Rechte zu konkretisieren, bringt sich das Deutsche Institut für Menschenrechte innerhalb einer Arbeitsgruppe bei den Vereinten Nationen aktiv in eine neue UNKonvention für die Rechte Älterer ein. 

Ältere Menschen haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt.

Dieses Menschenrecht muss der Staat achten, schützen und auch gewährleisten und dennoch findet Gewalt gegen Ältere in Deutschland statt.

Gewalt gegen ältere Menschen in Pflegeheimen ist einer der wenigen Tatbestände, die in die Öffentlichkeit gelangen.

Hingegen werden Misshandlungen oder Vernachlässigungen in der häuslichen Pflege nach wie vor oft nicht erkannt und bleiben daher meist unsichtbar und damit auch ungeahndet.

Aufklärung, Beratung und Unterstützung können erwiesenermaßen Gewalt gegen ältere Menschen verhindern. Die zuständigen Verantwortlichen in der Pflege und im Gewaltschutz müssten sich dafür jedoch erheblich besser vernetzen, als bisher.

Deshalb setzt sich das Deutsche Institut für Menschenrechte für flächendeckende Information und Beratung sowie niedrigschwellige, unabhängige Beschwerdemöglichkeiten für Betroffene, Angehörige, Pflegedienste und Ärzte ein.

Und wie lässt sich verhindern, dass pflegebedürftige ältere Menschen Gewalt erfahren?

Gewalt in der Pflege hat viele, viele Gesichter und die Definitionen dessen, was unter Gewalt zu verstehen ist, sind vielfältig. Vor allem eine offene Diskussion kann dazu beitragen, gewalttätiges Handeln zu erkennen und zu verhindern.

Die Pflege eines kranken Menschen ist ohne Zweifel ebenso für die Angehörigen, wie auch für berufliche Pflegekräfte eine sehr belastende Situation.

Und umso wichtiger ist es, möglichst viele Brücken für die Betroffenen zu bauen und Bewältigungsstrategien aufzuzeigen.

Das Internetportal „Gewaltprävention in der Pflege“ der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet eine wichtige Unterstützung für Pflegende und Pflegebedürftige.

Dort wird man über die verschiedenen Formen von Gewalt, die Warnsignale und über Strategien zur Vermeidung informiert.

Neben einer Übersicht zu bundesweiten Krisen- und Notruftelefonen wird auch die aktuell erreichbare Rufnummer einer Anlaufstelle für akute Krisensituationen dort angezeigt. 

Mit der „Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“ informiert das Bundesfamilienministerium über die Rechte dieser Menschen in Deutschland.

Viele Pflegeeinrichtungen und Dienste nutzen die Charta bereits für ihr Qualitätsmanagement und zur Unterstützung in der täglichen Praxis.

Ich habe in über zwanzig Jahren in der Pflege nur zwei Mal Gewalt in der Pflege mit eigenen Augen gesehen, bin sofort eingeschritten und habe dafür gesorgt, dass die entsprechenden Mitarbeiter angemessen sanktioniert worden sind!

Es gibt sehr grenzwertige Situationen im Pflegealltag, aber meiner Meinung nach nichts, absolut nichts, was nicht durch ruhige Worte entschärfen könnte und Gewalt ist das Allerletzte in meinen Augen, denn die Würde des Menschen ist unantastbar und in diesem Zusammenhang ganz sicher im wahrsten Sinne des Wortes! 

In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten im Pflegeprozess die nötige Ruhe und Übersicht, um auch in schwierigsten Situationen menschenwürdig zu handeln. Toi, toi, toi

Werner 

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