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Über meinen Reha-Tag 23 von Herzen gerne berichtet

Liebe Leser,

am 23. Tag, dem 04.01.2017, ging es ruhig und besonnen los:

nach dem sehr gemütlichen Frühstück – zum vorletzten Mal in der „alten Runde“, denn heute morgen verlässt mich mein unmittelbarer Tischnachbar, welcher auch an Myasthenia gravis erkrankt ist, hatte ich um 08:30 Uhr Einzel-Logopädie, die wieder darauf ausgerichtet war die Gesichtsmuskel zu aktivieren.

Um 09:15 Uhr ging es weiter mit Einzel-Krankengymnastik auf dem Ergometer-Fahrrad und mit Wärme im Rücken. Dann hatte ich ein bißchen Pause, bevor es

um 10:15 Uhr mit dem dritten Teil der Atemschule weiterging, wo es heute um das Schleimlösen ging. Wir lernten auf welche Bereiche sich die Vokale:  A_E_I_O_U beim Ausatmen auswirken und durch Handauflegen auf den Brustkorb konnte man das auch richtig fühlen und zuordnen. Insgesamt eine sehr interessante Angelegenheit, dem Körper ohne Einsatz von Medikamenten Hilfe zu leisten. Für mich persönlich ist es direkt meßbar, da ein Teil meiner Erkrankung ja das erschwerte Treppensteigen ist und wenn ich eine bestimmte Übung vorher mache, geht es schon etwas leichter.

Um 11:15 Uhr ging es dann mit Einzel-Ergotherapie weiter: diverse Übungen und Bewegungen liegend mit den angewinkelten Beinen auf einem Ball, bei denen man sehr genau und auf eine angenehme Art und Weise „ausloten“ kann bis zum welchem Punkt es schmerzfrei durchführbar ist.

Zum Mittagessen gab es heute:

Hühnerfrikassee mit Reis (eines meiner absoluten Lieblingsgerichte!) und zum Nachtisch: Quarkspeise

Um 13:30 Uhr folgte dann ein Seminar zum Thema: Bewegung und Training, was ich insgesamt als sehr langweilig empfand, weil es nur um ganz allgemeine Verhaltensweisen ging, die man als Mensch sowieso beachtet und

um 14:45 Uhr erfolgte ein sehr interessanter und aufschlußreicher Vortrag zum Thema: berufliche Rehabilitation, Aussteuerung aus der Krankenkasse, was bei mir ja am 27. Februar zum tragen kommt und ich heute noch gar nicht dran denken mag, wie es so weiter geht, denn es ist 100% sicher, daß ich nie wieder in der Pflege arbeiten kann.

Mir ist in den letzten Tagen hier ganz massiv aufgefallen, daß bei einigen Mitpatienten, die jetzt in der vierten Woche hier sind, so etwas, wie ein „Lagerkoller“ auftritt und das allgemeine Sozialverhalten arg zu wünschen übrig lässt. Ich selbst bin nach wie vor dankbar hier in dieser Klinik, wo man sich mit neurologischen Muskelerkrankungen wirklich auskennt, sein zu dürfen.

Ich wünsche Euch von Herzen gerne einen angenehm verlaufenden ersten Donnerstag im neuen Jahr und möglichst viele positive Momente

Werner

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