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All-inklusive Fußballfieber 2023

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser

All-inklusive Fußballfieber 2023

Am 27. Mai 2023 endete die Fußball-Bundesliga Saison 2023. Was war das für ein spannendes Saison-Finale? Dortmund, 2 Punkte Vorsprung vor Bayern München am letzten Spieltag, hatte schon beide Hände am Pokal.

Nur noch ein Sieg zu Hause gegen Mainz 05 musste her. Aber dann ging Mainz mit 2 Toren in Führung und bei den Dortmundern flatterten wohl die Nerven. Einen Elfmeter nicht verwandelt, spät noch der Anschlusstreffer zum 1:2, aber mehr kam dann leider nicht zustande.

Ganz anders die Bayern. Frühe Führung beim FC Köln und damit einen gewissen Druck in Dortmund aufgebaut. Jedoch dann einen Elfmeter verursacht, der zum 1:1 führte. In diesem Moment war Dortmund Meister.

Der neue Trainer der Bayern, Thomas Tuchel, wechselte alles ein, was er an Offensivkräften noch bringen konnte. Dann kam die 89. und letzte Spielminute. Jamal Musiala brachte die Bayern mit einem Traumtor wieder in Front.

Dieses 2:1 bedeute den Sieg und damit zum 11. Mal in Folge Deutscher Fußballmeister, unglaublich, aber wahr.

Das i-Tüpfelchen setze dann am Sonntag die Damendamenmannschaft des FC Bayern München mit einem 11:1 Kantersieg gegen die Damen aus Potsdam. Damit holten auch sie die Meisterschaft. Wahnsinn!

Meisterschale der DFL

Ich selbst verbinde ja in meiner Erinnerung an die „gute, alte“ Zeit immer noch das Pfingstfest mit Fußball. 

Im Alter von fünf (5) Jahren hat mein Fußballfieber begonnen.

Es war ein TUS, also ein Turn– und Sportverein in einem 900-Seelen-Dorf im Rheinland, etwa in der Mitte zwischen den Ortschaften Euskirchen und Rheinbach gelegen.

Im Jahr 1964 gab es noch eine gesunde Fußballrivalität zwischen den Dörfern. Bis auf einen Fußballkameraden aus einem winzigen Nachbardorf kamen alle anderen Spieler aus unserem Dorf.

Niemals hätten wir einen Spieler aus einem anderen „größeren“ Dorf akzeptiert. Andersherum wäre auch niemand aus einem anderen größeren Dorf auf die Idee gekommen, sich bei uns anzumelden!

Wir haben damals nicht auf Rasen, sondern auf roter Asche gespielt. Oft kamen wir mit „Reibekuchen“ (Kölner Dialekt: Rievkooche), wie wir die Hautabschürfungen an den Oberschenkeln nach Sturz auf der Asche liebevoll nannten, nach Hause. Jedoch nach dem Säubern der Wunde war der Schmerz schnell vergessen und am nächsten Tag ging es wieder ab auf den Fußballplatz.

Mit der „Truppe“, in der ich damals anfing, spielte ich bis zu meinem 19. Lebensjahr zusammen. Für ein kleines Dorf waren wir beachtlich erfolgreich. Wir spielten durchweg in einer damals sogenannten Sondergruppe, die heutzutage mit der Bezirksklasse vergleichbar ist und mussten oft weite Strecke zu den Spielorten fahren.

 1964 war das Problem Nummer Eins:

Wessen Eltern oder welche der Betreuer haben Zeit, uns zu den Auswärtsspielen zu fahren?

NSU Prinz

 

Oftmals – und das ist in der heutigen Zeit absolut unvorstellbar, aber damals hat es niemanden gestört … lach – fuhren wir als 6,7,8, und 9-jährige mit unserem Trainer zusammen zu Zehnt in einem NSU Prinz zu den Auswärtsspielen.

Denn Fußball war unser Leben, der König und so.

 

Zu Pfingsten führte unser Dorf traditionsgemäß ein Pfingst-Turnier für die A-Jugend (16-18 Jahre alt) durch.

Wir hatten oft Jugendmannschaften aus Köln, Bonn und ab und an auch aus Frankfurt zu Gast.

Und dann kam das Jahr 1974. Durch einen Zufall und aufgrund der guten Kontakte unseres Vereinsvorsitzenden hatten wir die A-Jugend von den Glasgow Rangers zu Gast.

Wir haben sie im Endspiel besiegt … und sind vor Stolz beinahe geplatzt.

Im Jahr darauf waren die Schotten wieder bei uns zu Gast und wir haben sie wieder im Endspiel besiegt. Es war ein sehr enges Spiel, aber es gab die Riesenüberraschung in meiner „Dorffußballer“-Karriere schlechthin.

Als Dank für die gute Betreuung, usw. luden uns die Glasgow Rangers für 5 Tage ein.

Es war unglaublich schön und die Erinnerung hat einen absoluten Ehrenplatz in meinem persönlichen Erinnerungsschatz!

Eines der wundervollsten Highlights war es, dass wir in einer Jugendherberge direkt am Loch Ness übernachteten.

Obwohl wir wussten, dass es eine Legende ist, saßen einige von uns trotzdem nachts ein paar Stunden am See und haben darauf gewartet, dass „Nessi“ auftaucht.

Das absolute Highlight unter all den Höhepunkten dieser Reise war eine Trainingseinheit mit den Profis der Rangers.

Fußball verbindet Völker,

Fußball schweißt zusammen, Fußball wertschätzt, Fußball ist ein Beitrag für den Frieden

Fußball war, ist und bleibt für immer ein wesentlicher Teil meines Lebens.

Aus diesem Grunde habe ich meinem persönlichen Fußballfieber auch ein eigenes Gedicht gewidmet, welches ich Euch heute zum Besten geben möchte:

Egal, ob man Fußball mag oder nicht, gibt es kaum etwas Schöneres, als in wunderschönen Erinnerungen an die „gute, alte“ Zeit zu schwelgen.

Uns allen wünsche ich von Herzen gerne viele herrliche Sonnenstrahlen und alles Glück dieser Welt. Und wenn überhaupt mal Fieber, dann bitteschön ausschließlich Fußballfieber. Ole, ole, ole, ole und so

Euer „alter“ Mann

Mich würde interessieren, ob Sie auch das Fußballfieber gepackt hat?

Werner Michael Heus

4 Kommentare

  • Hannelore

    Guten Abend lieber Werner,
    das ist eine sehr schöne Erinnerung und auch interessant zu lesen.
    So etwas vergisst man auch nicht. Das Gedicht finde ich gut.
    Bei uns im Dorf haben sich früher die Jungs auch getroffen, um Fußball
    zu spielen. Schönen Abend wünsche ich Dir.

    • Heus Werner

      Hallo liebe Hannelore.
      An diese Zeit erinnere ich mich wieder gerne.
      Es war, wie man so leger dahinsagt, beinahe
      zu schön, um wahr zu sein. LG Werner

  • Nordseefan

    Lieber Werner, das hast du sehr schön geschrieben mit all deinen Erinnerungen an die gute alte Zeit und auch dein Gedicht ist sehr schön, passt wie immer perfekt.Ich bin nicht so ein großer Fußballfan, habe aber Verständnis für die Fans im Fußballfieber. So hat jeder sein Steckenferd. Liebe Grüße Gabi

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