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Rentier Rudolf mit der roten Nase

* Liebe Leserinnen, liebe Leser *

Der Weihnachtsmann lebt nahe dem Nordpol, genau gesagt im Spielzeugland. In den Reihen seiner vielen fleißigen Helferlein gibt es aber auch Sorgenkinder! Und eines davon ist das Rentier Rudolf mit der roten Nase.

Im „Spielzeugland“ betreibt der Weihnachtsmann eine riesengroße Fabrik, in der alle großen Spielsachen für die Kinder entwickelt, gefertigt und zusammengebaut werden.

Der Weihnachtsmann kann die vielen Spielzeuge natürlich nicht alleine bauen. Aus diesem Grund hat er ganz viele kleine Helfer, die Weihnachtselfe. Er beschreibt ihnen, welches Spielzeug er für die verschiedenen Jungen und die unterschiedlichen Mädchen braucht. Und dann machen sich alle emsig ans Werk.

In der näheren Umgebung vom „Spielzeugland“ leben jedoch auch sehr viele Rentiere. Das sind sehr kräftige Tiere mit vier Beinen und großen Geweihen auf ihren Köpfen.

Eines dieser vielen Rentieren ist oft sehr, sehr unglücklich, weil es nicht so stark ist wie die anderen und nur ein winziges Geweih auf seinem Kopf trägt.

Das Schlimmste ist jedoch, dass sein Geweih aussieht wie zwei Hasenohren.

Und zu alledem kommt auch noch dazu, dass es eine riesengroße, rote Nase hat, die in der Nacht wie eine rote Laterne leuchtet.

Der arme Rudolf ist darüber so unglücklich, dass er ganz oft bitterlich weint.

Die anderen Rentiere hänseln Rentier Rudolf mit der roten Nase ständig!

Sie werfen ihm, wann immer es sich ergibt, Schneebälle ins Gesicht, lachen und schreien:

Geh ein paar Möhren holen und spiel mit den Hasen, Rudolf!“

Oder sie lachen höhnisch und rufen völlig respektlos:

„Ha, Ha, Ha, ho ho ho, schaut her. Hier kommt Rudolf, das rotnasige Rentier!“

Rentier Rudolf mit der roten Nase und der WeihnachtsmannJedes Jahr im Dezember, wenn alle Spielzeuge fertig sind, hängen zwei Weihnachtselfen ein Plakat an das Eingangstor zum Spielzeugland.

Auf dem Plakat steht:

„Der Weihnachtsmann bestimmt heute Nachmittag um 15.00 Uhr, welche Rentiere seinen Schlitten ziehen werden.

Für jedes Rentier ist es eine große Ehre den Schlitten vom Weihnachtsmann zu ziehen.

Bereits kurz nach dem Anbringen des Plakates stehen dutzende Rentiere vor dem Tor Schlange.

 

Nur ein Rentier steht nicht in der Schlange, das arme Rentier Rudolf mit der roten Nase.

Rudolf ist fast den Tränen nahe, denn er denkt:

„Der Weihnachtsmann wird wegen meiner großen, roten Nase auch nur über mich lachen.“

Mit Tränen in den Augen versteckt er sich schließlich hinter dem Haus des Weihnachtsmannes. Der wählt erfahrungsgemäß die stärksten und größten Rentiere für seinen Schlitten aus.

Die Rentiere, die er dann auswählt, sind immer sehr stolz.

Wenn der Weihnachtsmann sieht, wie groß die Enttäuschung bei den Rentiere ist, die er nicht ausgewählt hat, gibt er ihnen zum Trost kleine, aber feine Aufgaben, die sie dann in seiner Spielzeugfabrik erledigen dürfen.

Er sagt beispielsweise zu Ihnen:

„Kommt bitte und prüft, ob alle Spielzeugautos und die Puppen, die ich heute Nacht zu den Kindern bringen will, richtig funktionieren.“

Während die Rentiere  also das Spielzeug ausprobieren, putzen die Weihnachtselfe den wunderschönen und einzigartigen Schlitten des Weihnachtsmannes auf Hochglanz. Danach packen sie alle Spielsachen gewissenhaft sortiert und sorgfältig angeordnet auf den Schlitten.

Als sie damit gerade fertig geworden sind, schlägt urplötzlich von einem Moment auf den anderen das Wetter um. Es wird trüber und trüber!

Innerhalb kürzester Zeit bildet sich ein derart dicker und dichter Nebel, sodass die Weihnachtselfe kaum mehr ihre eigenen Hände vor den Augen erkennen können.

Als der Weihnachtsmann dieses schlechte Wetter sieht, wird er fast schon wütend, was bei ihm nur in den aller seltensten Fällen, wenn überhaupt einmal passiert!

„Nun schaut Euch diesen hässlichen, dicken Nebel an. Alle Kinder warten auf uns und wir können rein gar nichts gegen den Nebel tun. Ich kann ja noch nicht einmal den Zettel mit den Namen der lieben Jungen und lieben der Mädchen wiederfinden!“

Genau in diesem Moment sieht der Weihnachtsmann ein rotes Licht um ihn herum scheinen und findet dadurch seinen Zettel wieder. 

„Was ist denn jetzt passiert?“, fragt der Weihnachtsmann völlig erstaunt. „Was ist das für ein rotes Licht und wo kommt es her? Genau dieses Licht brauchen wir  heute Abend für unsere Reise zu den Kindern!“

Ihr könnt es Euch sicher schon denken, es ist natürlich Rudolfs Nase, die da so schön leuchtet.

Rentier Rudolf mit der roten Nase geht auf den Weihnachtsmann zu und sagt:

Rentier Rudolf mit der roten Nase„Es ist keine Lampe, lieber Weihnachtsmann, sondern es ist meine Nase, die so grell im Nebel leuchtet!“

Juchhu„, sagt der Weihnachtsmann, „das ist sowas von wundervoll! Was haben wir doch für ein großes Glück? Du musst an die erste Stelle, vor allen anderen Rentieren, die meinen Schlitten ziehen und ihnen den Weg leuchten!

Nun kommen wir doch noch zu den Kindern. Du bist das beste Rentier der Welt!“

Rentier Rudolf wächst vor Stolz fast 10 cm. Jetzt hat er keine Tränen mehr in seinen Augen und das erste Mal seit sehr vielen Jahren lacht er sogar.

Und dann geschieht etwas, was es bisher nie gegeben hatte. Die anderen Rentiere stehen auf einmal um ihn herum ohne hässlichen Dinge zu tun oder zu ihm zu sagen.

Ganz im Gegenteil rufen sie jetzt voller Freude:

Deine Nase ist wundervoll, Rudolf. Jetzt bekommen die Kinder ihre Geschenke doch noch rechtzeitig. Komm bitte ganz nach vorne, denn Du musst heute Abend den Schlitten führen!“

Kurz darauf ist Weihnachtsmann auf dem Weg zu den Kindern. Neun Rentiere ziehen seinen Schlitten durch die dunkle Nacht, durch Wolken und dichten Nebel.

Alle können den Weg gut sehen,
weil Rentier Rudolf mit der roten Nase den Schlitten führt.
Seine Nase leuchtet heute noch viel mehr, weil er völlig zu Recht so stolz und glücklich ist.

Der Weihnachtsmann ist absolut begeistert von Rudolf und sagt:

Ho, Ho, Ho, Rudolf! Von heute an musst Du meinen Schlitten jedes Jahr zur Weihnachtszeit anführen. Das ist eine so sichere Reise heute Nacht. Das möchte ich nie mehr missen! Und das Beste ist, wir kommen nicht nur rechtzeitig, sondern auch sicher zur Bescherung an!“

Eben aus diesem Grund schauen viele Kinder in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Weihnachtszeit in den Himmel. Wenn sie dann einen roten Punkt am Himmel sehen, wissen sie, dass der Weihnachtsmann nicht mehr weit weg sein kann.

Hier bei uns in Deutschland ist es ja der helle Klang des Weihnachtsglöckchens … zwinker.

Und was ist die Moral von der Geschicht?

Die rote Nase steht Rentier Rudolf nicht nur allzu gut zu Gesicht, sondern sie spendet in einer brenzligen Situation genau das gerade so sehr benötigte Licht!

Wie auch immer Ihr Euch gerade fühlt und wo auch immer Ihr gerade seid, ich wünsche euch von Herzen gerne eine gesunde & fröhliche Vorweihnachtszeit.

Euer „alter“ Mann

Werner Michael Heus

 

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