Lustige Weihnachten mit Klein Fritzchen
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Einer Sache kann sich eine ganz bestimmte Familie jedes Jahr immer wieder ganz gewiss sein, denn lustige Weihnachten mit Klein Fritzchen sind im Laufe der Jahre schlicht und einfach Programm geworden.
In dem Jahr als Klein Fritzchen in die Vorschule kam, begann alles.
Einen Tag vor Weihnachten kam er von der Schule nachhause und rannte ziellos kreuz und quer, durch die Wohnung, so als hätte er Hummeln im Gesäß.
Am darauffolgenden Tag, also dem Heiligabend schlang er das Festtagsessen so schnell in sich hinein, dass er sich fast verschluckte. Danach riss er seine Geschenke auf und las alle Karten vor. Dabei war er so schnell, als wenn er bereits Jahre lang zur Schule gehen würde.
Seine Mutter fragte ziemlich besorgt: “Mein Gott Fritzchen, was hast du denn nur?”
Und Klein Fritzchen antwortete schon beinahe empört:
“Mama, es ist doch der eilige Abend!
Warum bist du denn ausgerechnet heute so langsam wie eine Schnecke?”
Im darauf folgenden Jahr bekam Klein Fritzchen zu Weihnachten eine Spielzeugeisenbahn. Voller Freude baute er sie sofort auf, zog sich eine Schirmmütze an wie ein Schaffner und rief:
„Berlin Hauptbahnhof, bitte Vorsicht an der Bahnsteigkante. Sehr geehrte Fahrgäste, bitte beachten Sie unsere neuen Regeln, die ab sofort in allen unseren Zügen gelten:
Kleine Schweine links einsteigen, große Schweine rechts einsteigen.“
Seine Mutter, die die Ansage mitgehört hat, kommt ziemlich entsetzt aus der Küche angelaufen!
„Fritzchen! So etwas sagt man nicht! Zur Strafe gehst du jetzt eine Stunde in dein Zimmer!“
Nach einer Stunde kommt Fritzchen aus seinem Zimmer zurück. Er holt sich ein paar Kekse aus der Küche und geht dann wieder zu seiner neuen Eisenbahn. Er schaut erst einmal, ob seine Mutter irgendwo in der Nähe ist, setzt sich erneut die Schirmmütze auf und ruft:
Berlin Hauptbahnhof, bitte Vorsicht an der Bahnsteigkante. Sehr geehrte Fahrgäste, bitte beachten Sie unsere neuen Regeln, die ab sofort in allen unseren Zügen gelten:
Kleine Schweine links einsteigen, große Schweine rechts einsteigen.
Und entschuldigen Sie bitte, denn wegen der alten Meckerziege in der Küche haben wir heute eine Stunde Verspätung!“
Ein Jahr später hat sich Klein Fritzchen dann zu Weihnachten ein Pony gewünscht. Er hatte sich heimlich schon immer ein Pony gewünscht, aber sich niemals getraut zu fragen.
Einen Monat vor Weihnachten hatte er dann seinen ganzen Mut zusammengenommen und zu seiner Mutter gesagt:
“Mama, ich wünsche mir von Herzen gerne ein Pony!”
Seine Mutter, eine gebürtige Amerikanerin, hat manchmal noch Probleme mit einigen Wörtern der deutschen Sprache, aber sie stimmte sofort zu. Das kam selbst Fritzchen verdächtig vor.
Er war dann auch noch erstaunter, als seine Mutter nur einen Tag später sagte:
“Komm Klein Fritzchen, du bekommst jetzt ein Pony!” und er folgte neugierig seiner Mutter.
Nach kurzer Zeit waren sie bei einem Salon für Damen und Herren angelangt.
Die Mutter erklärte einer freundlich aussehenden weiblichen Person:
“Der Junge hier wünscht sich von Herzen gerne ein Pony.”
Fritzchen hatte in seinem bis dato kurzen Leben schon einige sehr merkwürdige Menschen getroffen. Er dachte aber nicht groß weiter darüber nach, denn vielleicht hatte die Friseurin ja einen Pferdehof und verkaufte Ponys.
Diesen schönen Gedanken verwarf Klein Fritzchen aber dann doch, als die Friseurin den ersten Schnitt machte ………..
Aus der Pony-Geschichte hatte Klein Fritzchen seine Lektion gelernt.
Im Folgejahr unterhielt er sich fast ausschließlich mit seiner Großmutter über Weihnachten. Klein Fritzchen und seine Oma haben sich immer gut verstanden. Sie haben in all den Jahren sehr oft über Weihnachten gesprochen und die liebe Oma schenkte ihm immer, was er sich wünschte. Dadurch war ihm seine „Omi“, wie er sie liebevoll nannte, überaus sympathisch.
Bislang war es immer Spielzeug gewesen. Da Klein Fritzchen ja nun bereits seit zwei Jahren ein Schulkind war, fand es die Oma an der Zeit, dass er dieses Jahr mal etwas zum Lesen bekommt. Entschlossen sagte sie also eines schönen Tages:
“Fritzchen, mein kleiner Liebling, ich habe beschlossen dir dieses Jahr ein Buch zu schenken. Du darfst dir irgend Buch aussuchen, völlig egal welches.”
Klein Fritzchen antwortete freudig:
“Das ist ja voll cool, herzallerliebste Omi. Darf ich mir auch ein Buch aussuchen, was dir gehört?”
Die Oma war ein wenig erstaunt, aber gleichzeitig hocherfreut, da Fritzchen offensichtlich ja zumindest eines ihrer vielen Bücher interessant fand. Sie antwortete daher:
“Aber selbstverständlich, mein liebes Fritzchen. Wenn es dich nicht stört, dass es gebraucht ist, dann bitte nur zu!”
Klein Fritzchen antwortete:
“Aber nein, das stört mich nicht, meine herzallerliebste Omi.”
“Okay mein liebes Fritzchen, welches darf es denn sein?”
Darauf Klein Fritzchen: “Dein Sparbuch.”
Tja, so sind lustige Weihnachten mit Klein Fritzchen
Umso älter Klein Fritzchen wurde, umso frecher und gewiefter wurde er. Mit 13 Jahren spielte er mit seinem Vater „Mensch-ärgere-Dich-nicht“. Der Verlierer sollte die Weihnachtsgeschenke für die Mama einpacken. Natürlich schummelten beide um die Wette!
Sein Vater hatte jedoch nicht die Nerven, das Spiel stundenlang weiterzuspielen. Er stieß mit dem Knie gegen den Tisch, sodass fast alle Spielfiguren umkippten.
Fritzchen meinte daraufhin etwas verärgert:
“Mensch Alter, bist du blöd, ich hätte gleich gewonnen.”
Der Vater hatte das Gefühl sich verhört zu haben, wurde dann aber stinksauer und sagte streng:
“Du gehst jetzt fünf Minuten draußen vor die Tür raus in die Kälte, damit du siehst, was du davon hast, wenn du so respektlos mit mir umgehst!”
Fritzchen gehorchte schweren Herzens. Jedoch bereits nach kurzer Zeit wurde es ihm ganz erheblich zu kalt. Er meckerte und rief lautstark:
“Mama wird stinksauer auf dich sein, wenn ich Weihnachten plötzlich krank bin. Und glaub mir, dann sag ich, dass es alleine deine Schuld ist, weil du mich ausgesperrt hast.”
Seinem Vater wurde plötzlich bewusst, dass seine Frau ihm tatsächlich großen Ärger bereiten könnte und öffnete die Haustür.
“Okay, das genügt, du kannst wieder hereinkommen.”
Fritzchen rannte so schnell er konnte zurück ins warme Haus. Seinem Vater, der ihn an der Tür erwartete, gab er von hinten einen Schubs, sodass der nun draußen stand. Er schlug die Tür zu und rief:
“Jetzt siehst du, was du davon hast, wenn du so mit mir umgehst.”
Als Fritzchen 16 Jahre alt war, ging er mit seinem Vater in ein großes Kaufhaus, um Geschenke für Weihnachten zu besorgen.
Mutig ging er auf eine Verkäuferin zu und sagte:
“Ich suche ein Geschenk, das zu meiner herzallerliebsten Omi passt.”
Die Verkäuferin antwortete, um diesen Wunsch besser einschätzen zu können:
“Tja junger Mann, was fällt dir denn als Erstes ein, wenn du an deine liebe Omi denkst? Vielleicht findest du auf diese Weise ein passendes Geschenk.”
Fritzchen überlegte kurz und antwortete dann fröhlich:
“Danke, danke, danke liebe Verkäuferin. Jetzt weiß ich komplett Bescheid! Sie bekommt einen Faltenrock, meinem Vater besorge ich eine Bauchtänzerin und Sie bekommen ein tolle Creme zur Pflege für Ihr gutes Näschen.”
Und was ist die Moral von der Geschicht?
„Lustige Weihnachten gibt es sicherlich auch bei Euch in vielen Familien, oder etwa nicht?
Wie auch immer Ihr Euch gerade fühlt und wo auch immer Ihr gerade seid, ich wünsche euch von Herzen gerne eine gesunde & fröhliche Vorweihnachtszeit.
Euer „alter“ Mann
Werner Michael Heus
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