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Liebe Leserinnen, liebe Leser

Begeistert Ostereier verstecken

Das sollte doch 2024 wieder möglich sein und die großen Kulleraugen der Kinder sind es allemal wert! Ich hege große Hoffnung, dass Ihr meine Meinung teilt und die Osterzeit mal wieder genießen könnt.

Heute gehe ich etwas näher auf die Osterbräuche und Traditionen ein.

Was mich als Kind so ganz ehrlich gesagt überhaupt nicht interessiert hat,

ist dann zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt eine Kernfrage geworden:

Aus welchem Grund werden überhaupt die Ostereier versteckt?

Nachdem die Ostereier mit viel Freude und Liebe gefärbt oder sogar kunstvoll bemalt worden sind, werden sie ja traditionell am Ostersonntag versteckt. Das machen ja bekanntlich nicht Mama, Papa, Oma oder Opa, sondern der Osterhase. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder von als Kind die Freude beim Suchen sehr genossen hat. Und das ist später beim Verstecken der Ostereier auch so geblieben.

Jedoch woher kommt diese Ostertradition überhaupt?

Lange Zeit waren die Menschen ja der Meinung, Ostereier zu verstecken sei ein heidnischer Brauch!

Die Heiden ehrten voller Inbrunst die germanische Fruchtbarkeits– und Frühlingsgöttin Ostara, indem sie zur Tagundnachtgleiche im Frühling Eier verschenkten.

Dieser Brauch missfiel jedoch der katholischen Kirche derart, dass sie ihn verbot.

Die Menschen hingegen setzen jedoch heimlich diesen Brauch fort und versteckten die Ostereier weiterhin.
Da die Existenz der germanischen Göttin Ostara jedoch mehr als umstritten ist, gab es späterhin allerdings begründete Zweifel an der Theorie, dass das Ostereier-Verstecken auch tatsächlich auf einen heidnischen Brauch zurückzuführen sei.

Im Mittelalter mussten die Bauern ihrem Lehnsherren den sogenannten „Zehnt“, eine zehnprozentige Steuer, in Form von Eiern entrichten. Das geschah jedoch nur im Frühjahr, denn dann sind die Hennen besonders lege freudig.

Diese Art der Besteuerung fiel dann jedoch irgendwann im Laufe der Zeit weg.

Jedoch es gibt da etwas, was sich bis zur heutigen Zeit gehalten hat:

Eier gibt es rund um Ostern in Hülle und Fülle.

Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass sich dieser Osterbrauch erst zu
Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte.

Aus Sicht der katholischen Kirche waren Ostereier zu allen Zeiten das Symbol für die Auferstehung Jesu.

Darüber hinaus unterlagen die Mitglieder der katholischen Kirche ja der Fastenordnung, die den Verzehr von Eiern streng verbot.

Gemäß der christlichen Tradition wird vor Ostern 40 Tage lang gefastet.

Zu den verbotenen Lebensmitteln in der Fastenzeit gehörten früher beinahe ausnahmslos alle tierischen Produkten, also neben Fleisch, Butter und Milch auch Eier.

Es ist demnach absolut kein Wunder, dass Eier dann am Ostersonntag, also unmittelbar nach Ende der Fastenzeit, ganz besonders beliebt sind.

Also, begeistert Ostereier verstecken in 2024!

Das Klammern an einem derartigen Ritual wie der Fastenzeit zum Zwecke der Reinwaschung der Seele

widerstrebte jedoch der evangelischen Kirche.

Aus reformatorischer Sicht sollten Christen ihrem Glauben nicht nur wegen solcher
Verdienste wie dem Fasten gerecht werden, sondern wegen ihres Glaubens an sich.

Da die Vertreter der evangelischen Kirche das Osterei von seiner religiösen Symbolträchtigkeit befreien wollten, unterstützen sie das Bemalen und Verstecken von Ostereiern als Familienbrauch. Meinen vollsten Respekt haben sie dafür im Nachhinein.

So setzte sich um das 18. Jahrhundert durch, dass Ostereier von den Eltern versteckt und von den Kindern gesucht wurden.

Uns allen wünsche ich am Osterwochenende ganz viel Spaß beim Verstecken und dann mit den Kindern und Enkelkinder ebenso beim Suchen. Genießt diese Tradition.

Ich finde, sie ist zeitlos und unabhängig vom Alter immer wieder eine wahre Freude für Jung und Alt, die wir uns ganz einfach bewahren sollten.

Von Herzen gerne drücke ich voll doll die Daumen, dass wir alle im Rahmen unserer individuellen Möglichkeiten ein harmonisches Osterfest mit vielen schönen Momenten und großen Kulleraugen feiern können.

Toi toi toi wünscht

Euer „alter“ Mann