Clever Eiertitschen und 2023 gewinnen
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ToggleLiebe Leserinnen, liebe Leser
Clever Eiertitschen und gewinnen.
So könnte das Motto an den diesjährigen Ostertagen lauten.
Besonders zu Ostern sollte alles friedlich, wie auch harmonisch „über die Bühne“ gehen. Damit auch Spiel, Sport und Spaß zwischendurch mal in den Vordergrund rücken, gibt es einige lustige Osterbräuche.
Egal, wie auch immer Ihr es geplant habt, ich wünsche Euch frohe Ostern.
Um den Spaßfaktor vielleicht noch ein ganz klein wenig zu erweitern, möchte ich Euch von einem ebenso lustigen wie auch sportlichen Osterbrauch berichten, der Jung und Alt vielerorts viel Freude und Spaß beschert:
Das Eiertitschen bzw. Ostereiertitschen
Dieser eher regional beliebte Osterbrauch ist vor allem in Süddeutschland, der Pfalz, jedoch auch im Großraum Köln verbreitet. Letzteres ist auch der Grund, warum mir persönlich dieser Brauch bekannt ist. Ursprünglich kommt es jedoch tatsächlich aus Griechenland
und es kann sich ein herrlich lustiger Wettkampf daraus entwickeln. Da steht dann vermutlich auch heute noch der olympische Gedanke im Vordergrund.
Zwei Spieler treten mit je einem hartgekochten Ei gegeneinander an und
schlagen sie mit der Spitze aneinander.
Die Spielregel ist ganz einfach:
Spitze gegen Spitze und Boden gegen Boden
Sieger beim clever Eiertitschen ist,
wessen Ei heil bleibt und
dieser erhält das Ei von seinem Gegenspieler.
Übrigens wird das Eiertitschen je nach Region anders benannt. Die unterschiedlichen Begriffe lauten:
Eierdötschen, Eierditschen, Eierkitschen, Eier ticken, Eierstoßen, Eiertütschen, Eierdüpfen, Eierpicken, Eier dotzen, Eiertippen oder Eierpecken.
Die ersten Aufzeichnungen über das „Ostereiertitschen“ stammen aus dem Jahr 1810. Gruppen von Knaben stießen auf den Straßen zu Ostern die Spitzen, das stumpfe Ende oder die Seiten der Ostereier aneinander.
Warum ist es überhaupt so,
dass immer nur ein Ei kaputtgeht
und nicht beide, wie Autos bei einem Unfall?
Eierschalen sind ganz einfach viel widerstandsfähiger,
als man allgemein hin annehmen würde.
Ihr ovaler Aufbau macht sie trotz ihrer
gerade mal 0,4 Millimeter dicken Schale sehr stabil.
Und dadurch wird der von außen
wirkende Druck gleichmäßig verteilt.
Deshalb ist es auch so gut wie unmöglich,
ein rohes Ei mit der Hand zu zerdrücken.
Obwohl scheinbar ein Ei dem anderen gleicht,
wie es sprichwörtlich heißt,
gibt es keine genau identischen Eier.
Das ist auch kein Wunder, denn
schließlich werden Eier nicht industriell gefertigt.
Manche Eier sind größer, andere kleiner,
manche haben eine dickere Schale, andere eine dünnere
und wieder andere winzige Wölbungen oder Dellen.
In der Konsequenz führen diese minimalen Unterschiede dazu,
dass immer eines von zwei Eiern schwächer ist.
Stößt man also zwei Eier aneinander,
gewinnt das Ei mit der günstigeren Schalenstruktur.
Das schwächere Ei bekommt winzige Risse.
Dadurch wird das Kräftegleichgewicht,
dass seine Schale sonst so stabil macht,
aufgehoben und die Schale zerbricht.
Ganz entscheidend ist dabei das Alter der Henne!
Die Schale junger Hühner enthält mehr Proteine und ist dadurch stabiler.
Die Eier alter Hühner sind nachweislich nur halb so belastbar.
Neben diesen natürlichen Faktoren ist jedoch auch der Aufprallwinkel mit entscheidend.
Es ist im Übrigen dabei völlig egal,
ob das Ei roh, gekocht oder ausgeblasen ist,
das Prinzip bleibt dasselbe, und es wird auch
immer nur eines von beiden kaputtgehen.
Probiert es doch ganz einfach mal aus.
Natürlich gab es zu allen Zeiten Teilnehmer, die bei diesem Spiel auch schon mal ein ganz klein wenig – na sagen wir mal leger – geschummelt haben! Ist ein Teilnehmer immer und immer wieder der Sieger, könnte es sein, dass er mit einem Gipsei oder einem Pechei angetreten ist.
Pecheier waren ausgeblasene Eier, die mit flüssigem Pech gefüllt wurden und nach dem Erkalten der Füllung natürlich steinhart wurden. Der Begriff Gipsei erklärt sich von selbst, zwinker.
Ich wünsche Euch ganz viel Freude und Spaß, falls Ihr es ausprobiert.
In jedem Fall jedoch wundervolle, hoffentlich sonnige Ostertage mit vielen glücklichen Momenten.
Toi toi toi wünscht von Herzen gerne
Euer „alter“ Mann
Werner Michael Heus
3 Kommentare
Hannelore
Guten Abend lieber Werner,
das ist wieder ein interessantes Thema. Eiertitschen kenne ich gar nicht,
aber du hast es sehr gut erklärt.
Ich kenne nur Eierlauf mit einem großen Löffel und das Ei darauf, haben wir
als Kinder gespielt, mit den Nachbarskindern. Hat viel Spaß gemacht,
besonders, wenn das rohe Ei runtergefallen ist.
Frohes Osterfest wünsche ich Dir.
Nordseefan
Hallo lieber Werner, so lustig wie sich das auch anhört bzw. liest, ich persönlich esse die bunten Eier lieber „ungetitscht“ direkt *zwinker. ❤️ Grüße für dich von Gabi
Nelly
Wir haben das heute mal ausprobiert, lieber alter Mann.
Hat echt Spaß gemacht. Und jetzt lassen wir die Eier kullern.
Frohe Ostern wünscht die Nelly & Co