Welt-Psoriasistag – mach Dich schlau!
* Liebe Leserinnen und Leser,
am Donnerstag, dem 29. Oktober ist:
Welt-Psoriasistag 2020
An diesem Tag wenden sich weltweit
Patienten und Hautärzte an die Öffentlichkeit,
um auf anhaltende Vorurteile hinzuweisen und
für eine bessere medizinische Versorgung zu werben.
Schuppende, gerötete und stellenweise blutige Hautareale sind die unübersehbaren Begleiterscheinungen einer Psoriasis, besser bekannt als
Schuppenflechte.
Schätzungen zufolge sind etwa 2,5 Prozent der Bevölkerung erkrankt,
alleine in Deutschland rund zwei Millionen Menschen.
Psoriasis ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung, bei der
die körpereigene Immunabwehr „verrückt spielt“:
Sie entfacht eine Entzündung und beschleunigt die Erneuerung der Hautzellen,
wodurch die Schuppen entstehen.
Die Mittel in unserem Krankenversicherungssystem sind leider sehr begrenzt,
daher werden sie leider nur auf die Akutbehandlung konzentriert.
Eine Psoriasis ist bei allem medizinischen Fortschritt
letztendlich jedoch nicht vollständig heilbar.
Die Erkrankung verläuft vielfach in mehr oder minder stark ausgeprägten Schüben!
Sie stellt die Betroffenen nicht nur vor harte Bewährungsproben, sondern oft kommen belastende Begleiterkrankungen hinzu.
Die an Psoriasis Erkrankten leiden unter einer stark geminderten Lebensqualität und haben in schweren Fällen eine deutlich verminderte Lebenserwartung.
Helfen kann die aktive Beteiligung in der Selbsthilfe bei Schuppenflechte.
„Be informed – mach Dich schlau!“
lautet das Motto 2020 in Deutschland.
Neben der Behandlung mit Medikamenten gibt es einige Therapien, die anders ansetzen.
Viele Patienten mit Psoriasis müssen mehrere Therapieoptionen ausprobieren, bevor sie die Psoriasis-Therapie finden, die ihnen am meisten hilft. Alles fängt mit sorgsamer Hautpflege an.
Seit etlichen Jahren gibt es eine spezielle Lichttherapie, die auch Bestrahlung oder Phototherapie genannt wird.
Was an Schuppenflechte erkrankte Menschen jedoch am allermeisten brauchen, ist:
Respekt
Auffällige Hauterscheinungen ziehen die Blicke auf sich.
Viele Erkrankte empfinden es als belastend, permanent angestarrt zu werden.
Neugier ist nicht gleichbedeutend mit Verständnis und Empathie.
Alle Menschen erwarten zu Recht Respekt und Diskretion im
Umgang miteinander. Kranke erst recht!
Teilhabe
Immer wieder erleben Erkrankte, dass Menschen in ihrem Umfeld
buchstäblich im wahrsten Sinne des Wortes auf Distanz gehen.
Andererseits greift die notwendige Therapie oft tief in die Lebensverhältnisse ein.
Alle Menschen leben in sozialen Zusammenhängen.
Kranke möchten dazugehören und nicht ausgegrenzt werden.
Und:
Betroffene wollen nicht als Kranke „behandelt“ werden,
sondern selbst bestimmend an der Therapie mitwirken.
Lebensqualität
Die Kosten für die nötige lokale Begleitbehandlung der
Hauterscheinungen werden als Pflege abgetan
und von der gesetzlichen Krankenversicherung
selbst dann nicht übernommen, wenn die Erkrankten
dafür dreistellige Summen monatlich aufbringen müssen.
Ähnliche Schwierigkeiten gibt es bei der
Beantragung von Maßnahmen zur Rehabilitation und
bei Anträgen zur Klimatherapie.
Von einer erfolgreichen Behandlung
wird mehr als nur Linderung der
schwerwiegendsten Symptome,
sondern darüber hinaus auch eine
deutliche Verbesserung der Lebensqualität erwartet.
Vor diesem Hintergrund hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
die Psoriasis schon 2014 in ihre Liste
der nicht-ansteckenden Krankheiten
aufgenommen, die weltweit vermehrter
Anstrengungen bedürfen.
Die Bundesregierung hat bislang noch
keine konkreten Schritte unternommen,
dieser Anforderung der WHO Taten folgen zu lassen.
Bei der Psoriasis besteht definitiv Handlungsbedarf!
Liebe Politik, bitte tu etwas!
In diesem Sinne wünsche ich allen Erkrankten von Herzen gerne zumindest eine erfolgreiche Therapie, um Linderung erfahren zu dürfen. Darüber hinaus natürlich, dass ihr bei der Gesundheitspolitik endlich ein Ohr findet.
Uns allen wünsche ich ebenso von Herzen gerne – und dafür sind meine Daumen allzeit beide fest gedrückt – von Covid-19 verschont zu bleiben.
Toi toi toi wünscht Euer „alter“ Mann
Werner Heus