Der Funkensonntag ist ein feuriger Brauch
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am heutigen Sonntag, dem 1. März wird im Schwabenland der:
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begangen,der erster von sechs Fastensonntagen der katholischen Kirche ist.
Seinen Namen erhielt er von den Abbrennen in der Regel wirklich meterhoher Holzscheite, den sogenannten Funken. Verbreitungsgebiet des Feuerbrauchs ist der schwäbisch – allemannische Raum, also Schwarzwald, Schweiz, Allgäu, Vorarlberg sowie das Tiroler Oberland.
Mittlerweile ist dieser Funkenbrauch im Vorarlberg sogar Immaterielles Kulturerbe, denn 2010 wurde es in Österreich in die UNESCO-Liste aufgenommen.
Das Funkenfeuer am Funkensonntag gehört zu den wohl ältesten Bräuchen im Schwabenland.
Über den Ursprung und die Bedeutung streiten die Experten. Einige sehen in den Funkenfeuern Überreste eines heidnisch-keltischen Brauchtums zur Vertreibung des Winters, während andere den Funken als christliches Ritual interpretieren.
Nicht umsonst werde der Funkensonntag nämlich immer am Sonntag nach Aschermittwoch und damit zu Beginn der Fastenzeit abgehalten, heißt es. Nachweisen lässt sich der Funkensonntag tatsächlich schon seit Ende des elften Jahrhunderts.
Gäbe es ein Rating der beliebtesten Bräuche würde der Funkensonntag zumindest bei den Kindern und Jugendlichen in bestimmten Regionen ziemlich weit vorne rangieren.
Kaum sind die letzten Akkorde und Trommelwirbel der Fasnacht verhallt, sammeln die Schulkinder mit großem Eifer brennbares Material. Seit einigen Jahren kommt dafür nur noch unbehandeltes Holz, Karton und Papier in Frage, während in früheren Zeiten so ziemlich alles, was brannte, wobei am beliebtesten alte Reifen waren, in Rauch und Flammen aufging.
Bis der Funken endlich angezündet werden kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen.
In Vorarlberg wird diese Arbeit vielerorts von einer Funkenzunft übernommen.
Am Faschingsdienstag wird die Funkentanne geschlagen, welche in Teilen Vorarlbergs eine Länge von bis zu 30 Meter betragen!
Am Samstag vor dem Funkensonntag wird mit dem Aufbau des Funkens begonnen. Ist der Funken errichtet, wird am Geäst der Funkentanne eine lebensgroße Stoffpuppe, die sogenannte Funkenhexe, befestigt. Im Bauch der Hexe befindet sich oft Schießpulver.
Verschiedenste Erklärungen deuten den Funkensonntag als Relikt eines germanischen Frühlingskultes bzw. eines heidnischen Neujahrsfestes.
Diese Erklärung ist jedoch wissenschaftlich nicht haltbar.
Die heidnische Interpretation des Brauchs lässt Überlieferung, Termin des Brauchs oder das in manchen Orten stattfindende Rügeverfahren völlig außer Acht.
Das Abbrennen des Funkens steht vielmehr in engen Zusammenhang mit der Fastnacht.
Außerdem diente der Funken zur Verbrennung von Unrat – noch heute werden alte Christbäume in den Funken geworfen.
Mir persönlich war dieser Tag bis ich ihn im Kleinen Kalender entdeckt habe, nicht bekannt. Umso interessanter fand ich die Recherche und was tatsächlich dahintersteckt.
Ich wünsche uns allen von Herzen gerne einen erholsamen Sonntag, vielleicht mit einigen feurigen Momenten
Und einen perfekten Start in den Monat März, der es hoffentlich gut mit uns allen meint
Euer „alter Mann“
Werner Heus