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Internationaler Tag der Pflege 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

heute, am Freitag, dem 12. Mai 2017, ist:

Internationaler Tag der Pflege 2017

(zeitgleich: Internationaler Tag des Chronischen Erschöpfungssyndroms)

Der internationale Tag der Pflege (welcher auch „Tag der Krankenpflege“ bzw. „International Nurses Day“ genannt wird) findet jährlich am 12. Mai statt. Er wird in Deutschland seit 1967 am Geburtstag von Florence Nightingale veranstaltet. Florence Nightingale, die am 12. Mai 1820 in Florenz (Italien) geboren wurde und am 13. August 1910 in London verstarb, war eine britische Krankenschwester.

Sie litt von ihrem 35. Lebensjahr an einer besonders aggressiven Form des Chronischen Erschöpfungssyndroms und war dadurch mehr als fünfzig Jahre lang ans Bett gefesselt.

Die Tochter einer wohlhabenden britischen Familie gilt als die Pionierin der modernen Krankenpflege. An ihrem Geburtstag wird daher ihr zu Ehren der Internationale Tag der Krankenpflege begangen.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz während des Krimkriegs verschaffte sie sich in Großbritannien große nationale Verehrung. In die britische Folklore ging sie als Lady with the Lamp („Dame mit der Lampe„) ein, weil sie die von ihr betreuten Kranken im Lazarett stets mit einer Petroleumlampe in der Hand besuchte.

Laut des Bundesgesundheitsministeriums hält die große Mehrheit der Bevölkerung, nämlich 95 Prozent, den Pflegeberuf für einen fachlich anspruchsvollen Beruf mit Zukunft und sogar 98 Prozent sind der Meinung, das Pflegende mehr Anerkennung für ihre Arbeit erhalten sollten.

Das ist das Ergebnis einer vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage von Infratest dimap 2016.

Bleiben alleine die Gretchenfragen:

was kann sich das Pflegepersonal, ganz besonders in der Altenpflege und auch die pflegenden Angehörigen für all diese wunderschönen Worte und Erkenntnisse, welche sich jahraus jahrein wiederholen, realistisch „kaufen“?

Wo werden diese Erkenntnisse mal wirklich konkret umgesetzt?

O.K., es gibt nun nicht mehr die drei (+) Pflegestufen, sondern fünf Pflegegrade und es ist in einigen Fällen leichter geworden Pflegegelder zu bekommen, aber ist das nicht auch wieder nur ein Strohfeuer? 

O.K., der Mindestlohn für die Pflegehilfskräfte in der ambulanten und stätionären Altenpflege wurde zum 1 Januar 2017 erneut angehoben, aber was ist mit den Pflegefachkräften, die für alles „den Kopf hinhalten müssen“ und ständig mit einem Bein hinter „schwedischen Gardinen“ stehen?

Warum üben nur wenige Pflegende diesen Beruf länger als 20 Jahre aus?

Es ist kaum verwunderlich, denn Pflege ist anstrengend, stressig und lässt kaum ein Verschnaufen zu. Immer weniger Menschen sind bereit, diese schwere Arbeit und die zum Teil schlechten Arbeitsbedingungen in Kauf zu nehmen.

Ständiges Arbeiten am Limit ist eben wenig attraktiv!

Pflege bedeutet konkret:

häufig schweres Heben und Tragen, wovon mehr als 70 % der Pflegekräfte in der Altenpflege mehr als dreimal so oft betroffen sind wie andere Erwerbstätige

ständig und über Jahre unregelmäßige Arbeitszeiten durch Schichtdienste, oft ohne ordnungsgemäße Ruhezeiten zwischen den Schichten und damit

zu kurze Erholungs- und Regenerationszeiten und zudem zu wenig Pausen

überdurchschnittlich häufiger Termin- und vor allem Leistungsdruck bei hohem Arbeitstempo und oftmals sehr geringem Handlungsspielraum beim Planen und Einteilen von Aufgaben

Ich bin selbst leider durch die Erkrankung an Myasthenia gravis mittlerweile berufsunfähig geworden, aber ich habe natürlich vollsten Respekt vor der Leistung meiner ehemaligen Kolleg(inn)en und bedanke mich bei all denen, die weiterhin in der Pflege arbeiten

Werner

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