Meine Gedanken zum Welttag der Kranken 2021
Table of Contents
Toggle* Liebe Leserinnen, liebe Leser *
Am Donnerstag, dem 11. Februar, ist der
Welttag der Kranken 2021
Über die Situation: Covid-19 möchte ich kaum ein Wort verlieren, denn die wird in allen Medien von Politik, Experten und Andersdenkenden ausreichend beleuchtet.
Viel mehr finde ich es interessant, sich mal mit der Geschichte zu befassen, wie es zu diesem Tag gekommen ist und was so dahinter steckt.
Papst Johannes Paul II. führte 1993 den Welttag der Kranken ein, welcher seitdem jährlich am Festtag: „Der Lieben Frau von Lourdes“ (11. Februar) begangen wird.
Bernadette, das einfache, sehr kranke Mädchen von Lourdes erzählt, dass die Jungfrau, die sie als „die schöne Frau“ bezeichnet, sie ganz einfach so ansah, wie man einen Mensch unvoreingenommen ansieht.
Die schlichten Worte beschreiben die ganze Fülle einer menschlichen Beziehung. Die arme, ungebildete und kranke Bernadette fühlt sich von Maria als Mensch angeschaut.
Die „schöne Frau“ sprach zu ihr voller Respekt, ohne sie zu bemitleiden.
Das sollte uns daran erinnern, nein ich finde sogar mahnen, dass jeder Kranke immer eine menschliche Person ist, bleibt und als solche behandelt werden muss!
Kranke, wie natürlich auch oder ganz besonders die Menschen mit Behinderungen, haben ihre unveräußerliche Würde und ihren Platz im Leben!
Sie dürfen nie zu bloßen „Objekten“ verkommen, selbst wenn sie manchmal als passiv erscheinen, was aber in Wirklichkeit ganz, ganz sicher nie der Fall ist, sondern mentale Missstände und auch Scham den Kranken hemmen!
Die Wahl dieses Datums weist auf die geistliche Nähe der Jungfrau Maria zu den Kranken hin.
Der Welttag der Kranken macht dabei auf die Situation der kranken, leidenden und behinderten Menschen in unserer Gesellschaft aufmerksam.
Es wird ganz besonders an diejenigen Menschen gedacht, die den Kranken zur Seite stehen!
Sprich den Angehörigen, den Ärzten, dem Pflegepersonal und den vielen, vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der diversen Organisationen und Einrichtungen im Gesundheitswesen.
Gleichzeitig ist der heutige Welttag jedoch auch Anlass, um über den Begriff Gesundheit im Detail nachzudenken und Dinge zu hinterfragen.
Wir könnten heute an diesem besonderen Tag der Kranken beispielsweise eine kleine Kerze anzünden! In der aktuellen Zeit, wo ständig Stress, Überanstrengung und oftmals regelrecht Sprachlosigkeit herrschen, würde dieses kleine Ritual, zu einem „stillen„ Zeichen für die unterschiedlichsten Lebenssituationen. Zum Beispiel:
für die Sehnsucht nach neuen Lebensperspektiven,
für Ängste und Befürchtungen,
für Hoffnung, Mut und Zuversicht,
für Wärme und Lebenskraft,
für Bitten und Dankbarkeit.
Und nicht zu guter Letzt natürlich ganz besonders für diejenigen auf unserem Planeten, die die virtuelle Welt dazu nutzen, um offen über Ihre Krankheit(en) zu schreiben. Meist ganz einfach aus dem Grund, um sich mit anderen Mitkranken solidarisch zu zeigen, Mut zu machen oder zum Beispiel bei einer seltenen Erkrankung vielleicht jemanden zum Erfahrungsaustausch zu finden.
Ich nutze ab und an mal eine der vielen Apps im Netz, die Charaktereigenschaften anhand der Angaben des Profils und der Aktivitäten des Users erstellen. Dabei ist diese Beschreibung zustande gekommen, die mein Herz höher schlagen lässt.
Wenn es meine Kraft erlaubt, was leider aufgrund einer Muskelschwächeerkrankung immer seltener wird, schiebe ich Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung bei kurzen Ausflügen im Rollstuhl. Oder lese ihnen vor.
Einigen bedürftigen Menschen helfe ich bei Anträgen in Sachen Gesundheit, Behinderung bzw. sozialen Angelegenheiten aller Art.
Umso erschreckender ist es, dass angebliche Kranke sich darüber respektlos und menschenwürdig lustig machen und hinter dem Rücken tatsächlich Kranker öffentlich lästern, um damit in sozialen Netzwerken Aufsehen zu erregen…einfach erbärmlich!
Man könnte natürlich auch diesen besonderen Tag sehr sinnvoll dazu nutzen einen Kranken zu besuchen, der naturgemäß in seiner Eigenschaft als Mensch auf Zuwendung oder ein Zeichen der Liebe wartet und mal ganz ehrlich:
Wie heilsam können Begegnungen zwischen Kranken und Herzmenschen sein.
Hashtag: #Mentale Gesundheit
Allein schon durch die Begegnung von Mensch zu Mensch spüren Kranke in ihrer aktuellen Situation etwas von Liebe und Geborgenheit.
Mentale Gesundheit hat in Zeiten von Covid-19 einen noch viel höheren Stellenwert bekommen!
Ich möchte Euch einige Dinge ans Herz legen!
Glaubt an Euch selbst!
Bleibt in Bewegung
Das geht auch zu Hause ganz prima – sogar im Sessel
Bleibt in Kontakt
mit Familie, Freunden und Bekannten. Durch das Internet gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich sogar sehen zu können!
Informiert Euch
und entdeckt Neues
Schreibt mal wieder ein Brief
Ein handgeschriebener Brief wird dem Empfänger garantiert große Freude bereiten. Und der Weg zum Briefkasten sorgt für Bewegung.
Wenn Ihr Fragen habt,
dann seid Euch bitte nicht zu „fein“ zu fragen und nehmt ggf. angebotene Hilfe auch an. Es gibt viel mehr Menschen, die gerne helfen, als es zu vermuten ist!
Bleibt in Kontakt
Trotz der aktuellen Einschränkungen ist es möglich Kontakt zu halten. Und Skat kann man auch zu zweit Spielen!
Probiert etwas Neues und
seid kreativ.
Gönnt Euch ausreichend Pausen und
entspannt Euch richtig, mit Dingen, die Euch echte Freude bereiten.
Wenn Ihr Hilfe braucht,
dann seid Euch bitte nicht zu „fein“ zu fragen und nehmt die Hilfe auch an. Es gibt viel mehr Menschen, die gerne helfen, als es zu vermuten ist!
Ich lebe nach folgenden Grundsätzen:
Hilf den Schwachen, wenn Du Dich selbst stark fühlst,
respektiere die „Alten“ Dein Leben lang!
Hilf den Kranken, solange Du selbst dazu in der Lage bist!
Bedenke, es kann der Tag in Deinem Leben kommen,
wo Du selbst alt, schwach oder sogar schwer krank bist
und vielleicht selbst Hilfe brauchst!
Als Herzmensch bin ich auf derartige Situationen sensibilisiert, als Altenpflegefachkraft mit Helfersyndrom habe ich alle, leider von Menschen festgelegten Grenzen kennengelernt!
Ganz oft habe ich mich über die vielen Steine gewundert, die Menschen in der Lage sind anderen – ohne mit der Wimper zu zucken – in den Weg zu legen.
Als 2015 selbst schwer erkrankter Mensch erlebe ich nun ständig am eigenen Nervenkostüm die komplette Palette der Sorgen und Nöte, welche damit einhergehen. Beispielsweise einen Grad der Behinderung zugesprochen zu bekommen, der mindestens 50 Prozent beträgt.
Ich wünsche Euch allen von Herzen gerne so gesund, wie möglich zu sein, zu bleiben und das stets auch entsprechend zu schätzen, denn jeder Tag, an dem morgens erwacht und feststellt, das man ohne Hilfe aufstehen und die Dinge des täglichen Lebens selbständig durchführen kann, ist ein guter Tag!
Dieses Glück darf man jedoch auch teilen, indem man ein Auge und hilfreiche Hände für kranken Menschen bietet.
In diesem Sinne
Euer „alter Mann“
Werner Heus