Tag gegen den Schlaganfall 2020
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am Sonntag, dem 10. Mai, war der
Tag gegen den Schlaganfall 2020
Der überwiegende Teil der Bevölkerung weiß durch den Hausarzt, den Fernseher, das Internet und viele andere Medien ganz genau, was zu einem gesunden Lebensstil gehört, der das Risiko für einen Schlaganfall senkt: Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, sowie der Verzicht auf Rauchen und Alkohol.
Aber dennoch wird dieses Risiko ganz oft „auf die leichte Schulter“ genommen! Meist bleibt es bei den ach so guten Vorsätzen und dann überwiegt wieder der Glaube, das es einem doch nicht passieren kann, weil man doch nie so wirklich „über die Stränge schlagen“ würde.
Ganz besonders gefährdet sind Menschen, die an weiteren Erkrankungen leiden. Für diese Menschen wäre eine Änderung des Lebensstils oft lebensrettend!
Jährlich erleiden etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.
Nach Meinung der Ärzteschaft gelten mindestens 70 Prozent davon als vermeidbar.
Die Präventionsmedizin unterscheidet dabei mehrere Arten der Vorbeugung:
einen gesunden Lebensstil, der das Entstehen einer Krankheit verhindert oder das allgemeine Risiko dafür senkt, bezeichnet sie als Primärprävention.
Diese umfasst vor allem die gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung sowie Vermeidung von Stress und richtet sich an jeden gesunden Menschen.
Bei der Sekundärprävention geht es um Patienten, die bereits eine Vorerkrankung haben. Wer beispielsweise unter Vorhofflimmern leidet, senkt durch die regelmäßige Medikamenteneinnahme und ärztliche Untersuchungen die Gefahr eines Schlaganfalls maßgeblich. Das Gleiche gilt für die Behandlung anderer Hochrisikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes.
Doch trotz des ihnen bekannten hohen Risikos schaffen es viele Betroffene nicht, ihren Lebensstil zu ändern oder empfohlene Therapien einzuhalten.
Wie extrem schlecht es um die Therapietreue bestellt ist, zeigen Zahlen der WHO:
bereits nach kurzer Zeit folgt knapp die Hälfte der chronisch kranken Patienten den Empfehlungen ihres behandelnden Arztes nicht mehr!
Da pauschale Ratschläge bei sehr vielen Menschen nicht helfen, hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe 2017 mit ihren Partnern im Rahmen der groß angelegten
„Initiative Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln!“
einen Motivationstest entwickelt, mit dem Interessierte herausfinden können, zu welchem Motivationstyp sie gehören und wie sie sich am besten selbst motivieren können.
Ein regelmäßiger Newsletter mit entsprechenden Ratschlägen begleitet sie dann ganz gezielt in ihrem Vorhaben.
Das Motto 2020 lautet:
„Die digitalen Helfer kommen“
Zum diesjährigen „Tag gegen den Schlaganfall“ hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ihre App „FAST-Test“ herausgebracht.
Mit drei einfachen Fragen zu den häufigsten Schlaganfall–Symptomen können Laien einen Schlaganfall-Verdacht prüfen und direkt den Notruf 112 auslösen.
Die App ist dreisprachig deutsch, englisch und türkisch und mit einer Audiofunktion ausgestattet, in der die Fragen vorgelesen werden. Sie ist kostenlos erhältlich über den Suchbegriff „schlaganfallhilfe“ im Apple Store und auch im Google Play Store.
Normalerweise klären Ärzte, Kliniken und Selbsthilfegruppen die Bevölkerung im ganzen Land rund um den 10. Mai umfassend über den Schlaganfall auf. In diesem Jahr mussten alle Veranstaltungen abgesagt werden.
Etliche Kliniken in unserem Land melden, dass aktuell 20 bis 30 Prozent weniger Schlaganfall-Patienten. Neurologen befürchten, dass vor allem Menschen mit vorübergehenden Corona-Symptomen aus Angst vor einer Ansteckung den Weg in die Klinik scheuen. Auch mein Hausarzt, den ich am Montag zu einer Routine-Kontrolle als chronisch erkrankter Mensch aufgesuch habe, bestätige das Ausbleiben von Patienten!
An dieser Stelle möchte ich in aller Form appellieren die Termine unbedingt einzuhalten, denn hier geht es schlicht und einfach um Euer Leben!
Auch einen Motivationstest und viele Informationen zum Schlaganfall gibt es im Internet unter www.schlaganfall-hilfe.de
Da ich selbst mehrere kleine Schlaganfälle hinter mir habe und weiterhin zwar sehr stark reduziert, aber immer noch gelegentlich rauche, möchte ich Euch nur „bitten“ ganz besonders gut auf Euch aufzupassen
Euer „alter“ Mann
Werner Heus