Macher,  Mythen und Irrtümer,  Tradition,  Wertschätzung

In Ostereier Teil 3 geht es um die Versteckerei

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser

im dritten und letzten Teil meiner Trilogie rund um die Ostereier gehe ich heute etwas näher auf die Osterbräuche und Traditionen ein.

Eine der Kernfragen, die mich als Kind so ganz ehrlich gesagt überhaupt gar nicht interessiert hat, ist für mich im reichlich fortgeschrittenen Alter nun:

Warum werden Ostereier versteckt?

Nach dem Färben der Ostereier werden diese ja meist zusammen mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken versteckt. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns das als Kind beim Suchen ebenso sehr genossen hat, wie heute beim Verstecken.

Woher kommt diese Ostertradition?

Lange Zeit glaubte man, Ostereier zu verstecken sei ein heidnischer Brauch!

Die Heiden ehrten die germanische Fruchtbarkeits– und Frühlingsgöttin Ostara, indem sie zur Tagundnachtgleiche im Frühling Eier verschenkten.

Dieser Brauch missfiel jedoch der katholischen Kirche derart, dass sie ihn verbot.

Die Menschen setzen jedoch heimlich diesen Brauch fort, indem sie die Ostereier weiterhin versteckten.
Da die Existenz der germanischen Göttin Ostara aber mehr als umstritten ist, gibt es allerdings begründete Zweifel an der Theorie, dass das Ostereier-Verstecken auch tatsächlich auf einen heidnischen Brauch zurückzuführen sei.

Im Mittelalter mussten die Bauern ihrem Lehnsherren den sogenannten „Zehnt“, eine zehnprozentige Steuer, in Form von Eiern entrichten. Das geschah jedoch nur im Frühjahr, denn dann sind die Hennen besonders lege freudig.

Dieser Brauch fiel dann jedoch irgendwann im Laufe der Zeit weg.

Was sich bis heute hingegen gehalten hat:

Eier gibt es rund um Ostern in Hülle und Fülle.

Sehr viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass sich dieser Osterbrauch erst zu
Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte.

Aus Sicht der katholischen Kirche waren Ostereier zu allen Zeiten das Symbol für die Auferstehung Jesu.

Darüber hinaus unterlagen die Mitglieder der katholischen Kirche ja der Fastenordnung, die den Verzehr von Eiern streng verbot.

Nach christlichem Brauch wird vor Ostern 40 Tage lang gefastet.

Zu den verbotenen Lebensmitteln in der Fastenzeit gehörten früher alle tierischen Produkten, also neben Fleisch, Butter und Milch auch Eier.

 

Es ist also absolut kein Wunder, dass Eier dann am Ostersonntag , also nach Ende der Fastenzeit, ganz besonders beliebt sind.

 

Das Klammern an solche Verdienste und Rituale zur Reinwaschung der Seele widerstrebte jedoch der evangelischen Kirche.

Aus reformatorischer Sicht sollten Christen ihrem Glauben nicht nur wegen solcher
Verdienste wie dem Fasten gerecht werden, sondern wegen ihres Glaubens an sich.

ext. BildDa die Vertreter der evangelischen Kirche das Osterei von seiner religiösen Symbolträchtigkeit befreien wollten, unterstützen sie das Bemalen und Verstecken von Ostereiern als Familienbrauch.

So setzte sich um das 18. Jahrhundert durch, dass Ostereier von den Eltern versteckt und von den Kindern gesucht wurden.

Ich wünsche uns allen am kommenden Osterwochenende ganz viel Spaß beim Verstecken und dann mit den Kindern und Enkelkinder beim Suchen. Genießt diese Tradition. Ich finde sie ist zeitlos und unabhängig vom Alter immer wieder eine wahre Freude für Jung und Alt, die wir uns ganz einfach bewahren sollten.

 

Ich drücke uns allen von Herzen gerne voll doll die Daumen, dass wir alle im Rahmen unserer individuellen Möglichkeiten ein harmonisches Osterfest mit vielen schönen Momenten feiern können. Toi toi toi

Euer „alter“ Mann

Werner Heus

 

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